Eine Tagung im Mittelpunkt der europäischen Herausforderungen
Als symbolische Hauptstadt verkörpert die Stadt Straßburg die Grundwerte Europas. In diesem Sinne wollte sie dieser groß angelegten Veranstaltung eine starke europäische Färbung verleihen. Im Mittelpunkt steht die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Es geht darum, möglichst viele Menschen anzusprechen und zu sensibilisieren, sich gemeinsam zu hinterfragen und inspirieren zu lassen, um dann konkret zu handeln.
Warum findet die Tagung in Straßburg statt?
Diese Tagung wird daher den Rechten der Frauen und der Gleichberechtigung, die in den verschiedenen europäischen und internationalen Verträgen und Übereinkommen verankert sind, sowie den zahlreichen Kooperationsprojekten mehr Sichtbarkeit verleihen. Zur Erinnerung: 2010 unterzeichnete die Stadt die Europäische Charta des Rates der Gemeinden und Regionen Europas für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene.
Wir möchten der lokalen Öffentlichkeit, den Fachfrauen und Fachmännern zeigen, wie sich die Institutionen, die kaum einen Kilometer entfernt sind, des Themas der Partnerschaftsgewalt annehmen und welche Auswirkungen europäische Entscheidungen auf unser tägliches Leben haben.
Christelle Wieder, stellvertretende Bürgermeisterin von Straßburg, zuständig für die Umsetzung der städtischen Politik zur Förderung der Rechte der Frauen und der Gleichstellung der Geschlechter.
Die europäische Gesetzgebung im Mittelpunkt des Programms
Bei dieser Tagung wird hinterfragt, was Europa, seine Institutionen, sein Rechtsrahmen, aber auch die feministischen Netzwerke und die Akteurinnen und Akteure im Bereich der Prävention und Begleitung zur Bekämpfung von Gewalt beitragen können. Welche Auswirkungen haben die auf europäischer Ebene getroffenen Entscheidungen auf die Frauen?
Eine weitere Podiumsdiskussion befasst sich mit der Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, die das Europäische Parlament im Februar dieses Jahres verabschiedet hat, und erörtert die ersten Instrumente, die diese Richtlinie Organisationen und Frauen zur Verfügung stellt, um Anzeige bei Cybermobbing zu erstatten.
Austausch von Erfahrungen und bewährten Vorgehensweisen
Um mögliche Rückschritte bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu verhindern, werden bei dieser Tagung auch inspirierenden Experimente oder Gesetze europäischer Länder präsentiert, wie z. B. die von Gisèle Halimi initiierte und von der Organisation „Choisir la cause des femmes“ aufgegriffene „Klausel der meistbegünstigten Europäerin“.
Einige Höhepunkte
- Eine spanische Forscherin wird zusammen mit einer aktivistischen Anwältin die globale Politik in Spanien und Katalonien erläutern.
- Eine italienische Aktivistin wird über den Kampf in ihrem Land für eine bessere Anerkennung des Schwangerschaftsabbruchs berichten, denn dieser wird heute durch ein Gesetz bedroht, das „Pro-Life“-Gruppen den Zugang zu Abtreibungskliniken ermöglicht.
- Vorstellung des Welcome Centers in Stuttgart und seiner Funktionsweise: ein Empfangszentrum für alle, unabhängig von ihrer Herkunft (Studierende, Arbeitnehmer*innen, Migrant*innen ...), mit einem mehrsprachigen Team.
Diese Gespräche über europäische Initiativen werden von Workshops unter der Leitung von Fachfrauen und Fachmännern aus der Region begleitet, um die verschiedenen Ebenen miteinander zu verknüpfen.